Auswanderung als Emanzipation – Zwischen Anspruch und Wirklichkeit







Abstract

Der Begriff Migration ist sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit oft negativ geprägt. Auch in den Sozialwissenschaften werden eher die problematischen Aspekte von Einwanderung untersucht.  Mit Migration werden Kosten, Integrationsprobleme und Parallel­gesellschaften verbunden. Dementsprechend  ist die Alltagswahrnehmung der Migranten stark von negativen Bildern beeinflusst, wie beispielsweise die Konkurrenz auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt. In diesem Kontext geraten die Potentiale einer multikulturellen Gesellschaft leicht in den Hintergrund. Bei dem Vortrag werden daher psychosoziale Aspekte der Migration analysiert. Welche Erwartungen haben z.B. italienische Einwanderer heute und wie unterscheiden sich diese von denjenigen der früheren Migranten? Mit welchem Deutschlandbild kommen Italienerinnen und Italiener heute an? Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit die Menschen, die ihr Land verlassen, neben der materiellen Motivation auch vom Drang bzw. der Suche nach neuen Horizonten und Herausforderungen bewegt sind. U.a. soll insbesondere die frauen­spezifische Perspektive anhand von qualitativen Interviews beleuchtet werden.

Auf der anderen Seite soll die Frage gestellt werden, wie z.B. die Deutschen die Italiener wahrnehmen. Es soll analysiert werden, inwieweit die deutsche Gesellschaft anhand von Politik, Gesetzgebung und Zivilgesellschaft zur Realisierung von emanzipatorischen Zielen von Migranten beiträgt oder diese eher hemmt. Daraus sollen u.a. Überlegungen für einen kritischen Umgang mit dem weitverbreiteten Integrationsbegriff entstehen.

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